Warum schlafen wir eigentlich?

Mittwoch, 27. April 2022

Bei der Langen Nacht der Wissenschaften machen wir natürlich gerne die Nacht zum Tag und bleiben lange auf, bevor wir wieder schlafen gehen. Aber warum müssen wir überhaupt schlafen? Dies ist eine Frage, die die Wissenschaft bis heute nicht eindeutig beantworten kann. Der Schlaf erfüllt nämlich nicht nur eine, sondern sehr viele Aufgaben: Im ganzen Körper laufen Aufräum- und Renovierungsarbeiten sowie Instandhaltungsprozesse ab – vor allem im Gehirn. Viele Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass unser Gehirn den Schlaf am allermeisten braucht. Zu keiner anderen Zeit wird dort mehr verarbeitet als im Schlaf. Während im Wachzustand neue Verbindungen zwischen Nervenzellen geschaffen werden, werden diese im Schlaf nachjustiert, um sie ohne viel Energieaufwand oder Störsignale verarbeiten zu können. Was überflüssig ist, fliegt raus. Im Schlaf organisieren sich also unsere Gedächtnisinhalte neu und werden so erst zu höherwertigem Wissen. Im aktiven Austausch zwischen verschiedenen Gehirnregionen wird vermerkt, welche Erlebnisse wichtig sind. Daraufhin bekommt die Hirnrinde im Schlaf Impulse, diese Erlebnisse immer wieder abzuspielen, zu verfestigen und intelligent zu verknüpfen. Und noch viel mehr: Die Erinnerungen verlieren an Emotionalität, und wir vergessen einzelne episodische Details – wann, wie, wo genau und mit wem. Es kristallisiert sich das Wichtigste heraus – darum sind wir auch emotional aufgeladener, wenn uns Schlaf fehlt. Diese und noch viel mehr interessante Zusammenhänge können Sie im  Artikel von Uta Schindler für Spektrum nachlesen.

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