Eine Italienerin, die auf Französisch schreibt, eine Autorin, die sich ohne Anstellung der Literatur widmet, eine Intellektuelle, die als Vorreiterin der Frauenrechte gilt: Christine de Pizan (gestorben 1429) sticht im an herausragenden Persönlichkeiten nicht gerade armen Mittelalter hervor. Sie kam als junge Tochter eines am königlichen Hofe tätigen Arztes und Astrologen nach Frankreich, heiratete früh, verlor aber ihren Mann im Alter von 25 Jahren. Danach widmete sie sich ganz dem Verfassen von Werken in Vers und in Prosa, in denen sie die literarischen und intellektuellen Debatten ihrer Zeit gekonnt aufgriff.
Die Universitätsbibliothek besitzt von ihr den „Brief der Göttin Othea an Hektor“ (entstanden 1400-1401) in einer späteren Fassung, die mit über 100 Miniaturen des flämischen Künstlers Willem Vrelant (gestorben um 1482) versehen wurde. Die Vorträge werden die seltene Möglichkeit geben, dieses Meisterwerk der spätmittelalterlichen Buchmalerei im Original zu betrachten.
Vortrag
20:00, 22:00 Uhr, Dauer: je 45 Min.
2. Obergeschoss, Raum 2.022
max. 50 Besucher
Geschichte und Archäologie, Kunst- und Musikwissenschaften, Sprach- und Literaturwissenschaften
Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit in Kooperation mit: Prof. Dr. Michele C. Ferrari
6 FAU, Alte Universitätsbibliothek Eingang Schuhstraße 91054 Erlangen